Donnerstag, 1. März 2012

Acta


Neulich lief ich durch Hannover und mir kamen junge Leute entgegen, die Masken trugen, und zwar solche wie aus V wie Vendetta. Huch?! Was ist denn da los? Fix gegoogelt und schon bin ich schlauer: es geht um ACTA.

Was ist das eigentlich?
Die Abkürzung steht für „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“. Es geht also um ein internationales Anti-Piraterie-Abkommen, über das schon seit 2007 im Geheimen Diskutiert wird. Mysteriös…

Grundsätzlich sehe ich ein, dass der Staat sich in seiner Rolle zwischen ermöglichen und schützen auf einer stetigen Gradwanderung zwischen Demokratie und Zensur befindet. Ich finde es durchaus schwierig und mir ist bewusst, dass es eine harte Aufgabe ist abzuwägen wann ein Eingreifen notwendig ist. Kinderpornographie zum Beispiel ist in meinen Augen ein unglaublich schweres und anwiderndes Verbrechen, gibt es also dem Staat das Recht zur Zensur?

Jedes Mal, wenn ich mir einen Film angucke, wo vorher potentiellen Raubkopieren mit  fünf Jahren Freiheitsentzug gedroht wird werde ich unglaublich aggressiv, denn wie kann es bitte sein, dass jemand der den fetten, millionenschweren Plattenbossen und Produktionsfirmen auf die Füße tritt für fünf Jahre weggesperrt wird, während ein Vergewaltiger, der gerade ein Leben zerstört und einen Menschen gebrochen hat nur lächerliche drei Jahre bekommt???  Eigentlich ein Grund Jura zu studieren oder in die Politik zu gehen, aber egal, jetzt kommen die besagten Produktionsfirmen auch noch an und wollen allen Ernstes unsere Freiheit im Internet einschränken?!
Ich möchte ausdrücklich sagen, mir ist klar, dass Urheberrechte wichtig sind und geschützt werden sollten, aber ich denke worum es hier in erster Linie geht ist Kapital und Gier von Seiten der Musik und Filmlobby.
Was mich aber am meisten wundert ist: Wenn Acta tatsächlich so harmlos ist, warum wurde dann solange unter Ausschluss der Öffentlichkeit darüber diskutiert?

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